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| Carsten Feller | Webhosting

Logauswertung mit Logstalgia aka ApachePong

24. Juni 2013

Logauswertung mal ganz anders. Mit Logstalgia lassen sich Logfiles von Apache Webservern entweder in Echtzeit streamen oder nachträglich visualisieren, und das in einer "Pong" ähnlichen Optik - als Gefecht zwischen dem Webserver und den ankommenden Anfragen.

Screenshot vom Logstalgia Logviewer
Logauswertung mit Logstalgia aka ApachePong

Die verschiedenfarbigen Punkte repräsentieren die unterschiedlichen Anfragen die als schwebender Ball von links auf das Paddle (den Webserver) zukommen.

Erfolgreich beantwortete Anfragen (HTTP-Requests) werden vom "Schläger" wieder zurückgegeben, fehlgeschlagene Anfragen (z.B. Fehler 404 - Datei nicht gefunden) laufen ohne erfolgreiche Rückgabe einfach weiter durch.

Features von Logstalgia:

1. Visualisierung: Logstalgia visualisiert Echtzeit- oder aufgezeichnete Logs auf eine besondere Weise, die unterhält und es dem Benutzer einfach macht, die Aktivitäten auf einem Webserver zu beobachten und zu verstehen. Jeder Request (Anfrage an den Webserver) wird durch einen farbigen Ball dargestellt, dessen Farbe den Status des HTTP-Requests (zum Beispiel 200 OK, 404 Not Found) widerspiegelt.

2. Anpassung: Ihr könnt verschiedene Aspekte der Visualisierung anpassen, z. B. die Geschwindigkeit der Darstellung und die Farben der Bälle. Ihr könnt in die Ansicht zoomen und zurückspulen, um spezifische Ereignisse detaillierter zu betrachten.

3. Nutzung: Das Tool ist ein durchaus nützliches Gimmick für Netzwerkadministratoren und Entwickler, die die Aktivität ihrer Webserver überwachen und dabei visuelle Muster wie zum Beispiel Traffic-Spitzen oder häufige Fehlercodes identifizieren wollen. Außerdem ist es eine interessante, neue und ungewöhnliche Möglichkeit, einem Kunden näher zu bringen, wie sein Webserver arbeitet und funktioniert.

4. Kompatibilität: Logstalgia kann Logdateien in verschiedenen Formaten verarbeiten oder Access Logs direkt vom Webserver lesen, was theoretisch auch eine flexible Integration in bestehende Server-Management-Tools ermöglichen würde.

Logstalgia bietet eine einzigartige und ansprechende Möglichkeit, die Datenverkehrsmuster auf Webservern zu visualisieren und kann dabei helfen, die Dynamik des Web-Traffics besser zu verstehen.

Herunterladen lässt sich Logstalgia hier oder ihr schaut gleich an der Quelle nach: https://github.com/acaudwell/Logstalgia

Logstalgia live in Aktion

Falls das Video nicht angezeigt wird, schaut es euch direkt bei Vimeo an: https://vimeo.com/68969529

Voraussetzungen für die Installation

Voraussetzung zum Ausführen ist eine OpenGL fähige Grafikkarte. Obwohl das Programm schon etwas älter ist, läuft es hier ohne Probleme unter Win7-64Bit und Ubuntu 13.04.

Installation unter Windows: Einfach die Datei mit .win32.zip am Ende herunterladen, in ein Verzeichnis entpacken und die "logstalgia.exe" starten.

Installation unter Linux, siehe weiter unten.

Für den Anfang kann man die Logdatei "example.log" im Unterordner "data" verwenden.

Die Programmierer weisen darauf hin, dass das Programm ursprünglich zum Echtzeitmonitoring entwickelt wurde und deshalb einige hundert Anfragen pro Minute erforderlich sind, um eine ansprechende Visualisierung zu erreichen.

In der Datei "readme.txt" finden sich Beispiele für verschiedene Optionen, mit denen sich Logstalgia starten lässt. Dazu erstellt man sich am Besten eine Verknüpfung und fügt die entsprechenden Parameter in den Zielpfad ein. Beispiel:

"xxx\logstalgia-1.0.3.win32\logstalgia.exe" -1280x720

Das habe ich für den Screencast benutzt.

Logstalgia unterstützt mehrere Standard-Access-Log Formate die z. B. von Apache oder Nginx erzeugt werden.
Während der Wiedergabe kann jederzeit mit der Space-Taste pausiert werden.
Wenn man dann mit dem Mauszeiger über einzelne Anfragen fährt, sieht man weitere Details wie den Useragent oder die IP-Adresse.

Echtzeit Visualisierung

So, bis hier hin war das alles nur Spielerei (unter Windows). Wer sich in Echtzeit informieren will, was auf seinem Server so abgeht, öffne bitte unter Fedora, Debian und Ubuntu ein Terminal.

$ sudo apt-get install logstalgia

installiert Logstalgia. Die Syntax ist folgende:

logstalgia access_log
logstalgia /var/www/httpd/access_log
logstalgia [options] /var/www/httpd/access_log

Statt [options] können die Beispiele aus der "readme.txt" eingefügt werden. Hier ein Beispiel zum Testen: Um z.B. die Datei /var/www/apache2/access.log mit den Standardeinstellungen zu betrachten, gibt man folgendes in das Terminal ein:

$ logstalgia /var/www/apache2/access.log

Die Variante mit der automatischen Aktualisierung (Echtzeit) ist dann:

$ tail -f var/log/httpd/access_log | logstalgia --sync

Um eine Logdatei live von einem entfernten Server zu verwenden, sollte man aus Sicherheitsgründen eine SSH Session starten.

ssh Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. tail -f /var/www/apache2/access.log | logstalgia --sync

Weiterführende Informationen, wie man Logstalgia dazu bringt den Stream-Output als Video auszugeben, Tastenkombinationen oder wie die Installation unter anderen Betriebssystemen funktioniert, gibt es hier.

Sinnvolle Einsatzmöglichkeiten

Hm... ist schon etwas begrenzt, die ganze Geschichte. Eine Abwechslung zum Betrachten der Logs im Apache Log Viewer ist es aber allemal. Wir haben mal für Kunden das Livestreaming aufgesetzt und dann Lasttests durchgeführt, das war für die Kunden besser nachzuvollziehen, als sich statische Diagramme anzuschauen. Das ist meiner Meinung nach auch der häufigste Einsatzzweck des Tools.

Logstalgia ist übrigens ein Projekt von The Alpha Blenders.

Viel Spaß beim Ausprobieren.

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24. Juni 2013
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Carsten Feller, SEO Freelancer
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